Kita Chinderhuus zum Dischtelfink
Unter dem Namen «Chinderhuus zum Dischtelfink» besteht ein gemeinnütziger Verein im Sinne des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB) Artikel 60 bis 79 mit Sitz in Binningen. Der Verein ist politisch unabhängig und konfessionell neutral.
Vereinsmitglieder sind üblicherweise die Eltern der aktuell in der Krippe angemeldeten Kinder. Sie steht auch anderen Personen offen, die dem Verein nahe stehen oder ihn unterstützen wollen.
Die Generalversammlung des Vereins findet jährlich statt und wählt insbesondere den Vorstand.
Der Vorstand besteht aktuell aus drei Elternvertretern und der Krippenleitung. Er regelt die rechtlichen, finanziellen und administrativen Belange des Vereins, ebenso vertritt er den Verein nach aussen. Der Vorstand tagt in der Regel 6-10 mal jährlich, um eine enge Abstimmung zwischen Team und Leitung sicher zu stellen und die Anliegen von Team und Eltern optimal ausgleichen zu können.
Die Erziehenden im Frühkind- und Vorschulbereich begleiten und unterstützen die Entwicklung und Selbstwerdung des Kindes und tragen der individuellen Förderung Rechnung. Wir gehen davon aus, dass der Mensch seinen Ursprung in der geistigen Welt hat und von dort Schicksals- und Entwicklungsimpulse für seinen Lebensweg mitbringt. Diesen Tatsachen begegnen wir mit Achtsamkeit. Aus der exakten Beobachtung heraus schaffen wir einen kindgemässen Rahmen, der Raum gibt für selbst bestimmtes Erfahren, Tätigsein und Lernen. Im Spannungsfeld von Eigenaktivität, Wahrnehmen der anderen und im gemeinsamen Tun entwickeln Kinder soziale Kompetenzen. Dies verstehen wir als Beitrag zur Friedenserziehung.
Die ersten Kindheitsjahre bis zur Schulreife im 7. Lebensjahr bilden die Grundlage für alle späteren biographischen Prozesse und brauchen daher einen besonderen Schutz. Alle pädagogischen Bemühungen zielen daraufhin, die leibliche, seelische und geistige Gesundheit als Voraussetzung für die spätere Entwicklung, Lernbereitschaft und Bewältigung des Lebens zu fördern.
Alles zu seiner Zeit
Jedes Kind entwickelt sich einerseits nach allgemeinen Entwicklungsgesetzen und anderseits nach individuellen Gegebenheiten. Dem Kind Zeit zu lassen ermöglicht die notwendige Organreife. Auch das Gehirn bedarf der Reifungszeit bis hin zur bestmöglichen intellektuellen Kapazität im Schul- und Erwachsenenalter.
Die an der Organreife wirkenden Kräfte stehen später als Bewusstseins- und Denkkräfte zur Verfügung. Diese Lebenskräfte gilt es für eine optimale Entwicklung zu erhalten, statt sie durch intellektuelle Einseitigkeit frühzeitig zu verbrauchen.
Vorbild und Nachahmung
Die altersspezifische Lerndisposition im frühen Kindesalter ist die Nachahmefähigkeit. Das Gehenlernen, den Spracherwerb und das Erleben des eigenen Denkens lernt das Kind durch tätige menschliche Vorbilder und deren Zuwendung.
Rhythmus und Wiederholung
Rhythmus und Wiederholung sind tragende Elemente der Tages- und Wochenstruktur. Das Jahr gestalten wir im Einklang mit dem Jahreskreislauf und den verschiedenen Festeszeiten. Regelmässige Rhythmen und viel Wiederholungen vermitteln dem Kind Sicherheit und Geborgenheit. Dadurch erlebt es die Welt als vertrauenswürdig und zuverlässig. Freie Tätigkeiten des Kindes, geführte Tätigkeiten durch die Erziehenden und künstlerische Aktivitäten wechseln in gesundem Rhythmus ab und kräftigen durch das wiederholende Tun die Willens- und Gedächtnisbildung des Kindes.
Sinneserfahrungen
Unsere Pädagogik legt grossen Wert darauf, dem Kind vielfältige und echte Sinneserfahrungen zu ermöglichen. Das fördert ein realitätsbezogenes Denken und bildet die Grundlage für ein verantwortungsvolles Umgehen mit allem Lebendigen. Zu Gunsten von eigenen, lebendigen Erfahrungen in der realen Umwelt verzichten wir auf dieser Entwicklungsstufe bewusst auf technische Medien und Lernspiele.
Spiel
Dem freien kreativen Spiel kommt eine lebensbildende Bedeutung zu, und deshalb räumen wir ihm viel Zeit und Raum ein. Das natürliche Spielmaterial ist so gewählt, dass das Kind eine möglichst hohe Eigenaktivität entwickeln und seine Phantasiekräfte entfalten kann.
Eine sichere Bindung ist die Basis, von der aus die Kinder die Welt erforschen und zu der sie immer wieder zurückkehren können, wenn sie Rückmeldung, Trost oder Ähnliches benötigen.
Im Mittelpunkt der Eingewöhnungsphase steht in unserer Einrichtung deshalb der behutsame Aufbau einer tragfähigen Beziehung zwischen dem Kind und der neuen Bezugsperson.Wir richten uns bei der Eingewöhnung nach dem von Laewen, Andrés und Hédervári (2003) entwickelten „Berliner Eingewöhnungsmodell“, das die Eltern mit in diese Anfangsphase des Krippenbesuchs einbezieht.
Die Eingewöhnungszeit dauert ca. 4 Wochen, während der die allmähliche und behutsame Ablösung stattfindet und gleichzeitig Vertrauen und Sicherheit in den neuen Ort, die Krippe, und die Bezugsperson aufgebaut wird. Entscheidend ist, dass wir die konkreten Schritte am Kind selbst ablesen.
Während der ersten drei Tagen findet in der Regel kein Trennungsversuch statt.
Kind und Mutter/Vater oder eine andere vertraute Person bleiben ca. 1 – 2 Stunden in der Krippe. Die Bezugsperson baut eine Beziehung zum Kind auf, indem sie sich ihm liebevoll, geduldig und mit wachem Interesse zuwendet. Sie spürt am Kind ab wieviel Nähe und Zuwendung es zulässt. Allmählich wird die Anwesenheit des Kindes erhöht, dabei zieht sich der Elternteil nach und nach zurück, zunächst aus dem Blickfeld des Kindes, dann verlässt er auch für kurze Zeit das Haus. Das Kind gewinnt allmählich die Sicherheit, dass mit der Trennung auch das Wiederkommen verbunden ist.
Die Eingewöhnungszeit gilt dann als abgeschlossen, wenn das Kind die neue Bezugsperson als „sichere Basis“ annimmt, sich von ihr trösten, füttern und ins Bett bringen lässt und sich dem neuen Umfeld aktiv zuwendet.
Eingewöhnung bedeutet nicht nur Veränderungen auf Seiten des Kindes. Die Phase des Übergangs ist durch die Gestaltung eines Beziehungsdreiecks geprägt. Auch die Eltern sind mit einer neuen Situation konfrontiert. Sie müssen ihr Kind loslassen, es in die Hände einer zunächst fremden Person geben. Für das Gelingen der Eingewöhnung ist deshalb auch die Beziehung zwischen den Eltern und der Erzieherin bedeutend.
Um Vertrauen aufzubauen findet vor der Eingewöhnungszeit ein Eintrittsgespräch mit der Gruppenleiterin statt, in der u.a. folgendes besprochen wird:
- mögliche Hilfen bzw. Vorbereitung für die Eingewöhnung: kleine Trennungen üben, z.B.Grosseltern oder andere nahe Personen übernehmen das Ins Bett bringen. Oder: ein zweites gleiches Trösterli für die Einrichtung anschaffen / herstellen.
- Beziehungsaufbau und Ablauf der Eingewöhnung
- Mutter oder Vater sind zu Beginn der Eingewöhnungszeit in der Einrichtung eher Rückhalt als Spielgefährte für das Kind.
- Die Bedeutung des „sicheren Entschlusses“: der sichere Entschluss von Vater oder Mutter ist wichtig! Der gefasste Entschluss sollte, wenn immer möglich, durchgehalten werden.
- ambivalente Gefühle zwischen dem Bedürfnis nach Entlastung und der starken, auch symbiotischen Beziehung zum Kind sind normal.
- Das Weinen des Kindes beim Weggehen von Vater oder Mutter ist kein schlechtes Zeichen. Es bedeutet, dass das Kind sicher an seine Eltern gebunden ist.
- Nicht davonschleichen, – immer verabschieden! Wie verabschieden?
Es gelten folgende Grundsätze:
- In ein und derselben Gruppe finden nicht mehrere Eingewöhnungen parallel statt. Wir halten einen Abstand von mindestens 4 Wochen ein.
- Praktikanten können Bezugspersonen werden, allerdings immer im engen Austausch mit der Gruppenleiterin
- Die Pflege, Versorgung und das Schlafenlegen geschehen zunächst nur durch die Bezugsperson
- Die Bezugsperson wird von anderen Aufgaben möglichst freigestellt
- Ein täglicher kurzer Austausch mit den Eltern beim Bringen und Holen ist unerlässlich
- Das Kind hat ein Bett, in dem es immer schläft und einen eigenen Nuggi-, Windel- und Garderobenplatz und eine eigene Tischkarte.
- Die Bezugsperson nimmt während der Eingewöhnungszeit, wenn immer möglich keinen Urlaub und plant keine Fortbildungen.
Im Monat bzw. in der Woche vor dem Beginn
Eintrittsgespräch mit der Gruppenleiterin gemäss Gesprächsleitfaden, ca. 1 Stunde. Der Ablauf der Eingewöhnung wird besprochen
Die Vereinstatute als PDF-Datei herunterladen:
Vor dem Krippeneintritt findet ein erstes Gespräch zwischen den Eltern und der Krippenleitung statt: Das Konzept wird vorgestellt, Haus und Garten werden besichtigt, Wünsche werden besprochen und Fragen beantwortet. Vor dem Eintritt findet ein Eingewöhnungsgespräch statt, in dem u.a. der konkrete Ablauf der Eingewöhnung besprochen wird. Danach folgt ein Mal jährlich ein Standortgespräch. Ein Gesprächsleitfaden zu beiden Gesprächen liegt vor.